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DPSG-Werdohl   Der Überfall auf das Neuenrader Pfingstlager 2008
03.12.2009 von Nils

Kevin G. über das Abenteuer von Alex, Bene, Kevin und Peter



Vorwort:


Bei den Pfadfindern und verschiedenen anderen Organisationen ist es üblich, dass sich diese Gruppen untereinander überfallen. Bei einem solchen Überfall wird meistens das Banner (eine Fahne) der Gruppe, die das Lager ausführt, gestohlen und nach Verhandlungen oder nach einer bestimmten Zeit wieder zurück gegeben oder eben nicht, je nachdem wie die „Diebe“ des Banners drauf sind. Meistens werden bei einem Überfall auch Böller geworfen, Kinder erschreckt oder sonstiger Unfug getrieben. Das findet aber immer auf freundschaftlicher Basis statt.
Wir haben solch ein Pfingstlager überfallen, welches im Nachbarort lag:

Wir waren 4 Leute und trafen uns um 2 Uhr nachts.
Erstmal meinte einer, der eigentlich fahren wollte, dass es schneller wäre, wenn wir laufen weil er ja auch genau wüsste wo sich das Lager befinden würde. Also sind wir gelaufen.
-schlechte Idee-
Wir sind durch den Wald gelaufen und haben uns alle paar Meter hingelegt weil da ja etwas (das Lager) seien könnte und außerdem war in der absoluten Dunkelheit unsere Vorstellungskraft so gestiegen, das wir beinah vor allem Angst hatten.
Nach ein paar Stunden als die Sonne am Horizont sichtbar wurde, wurde uns klar, dass wir ca.10 km hinter dem eigentlichen Ziel waren.
Also wieder zurück.
Als wir dann an dem Orientierungspunkt, der uns genannt wurde, ankamen, stand uns ein großes Fragezeichen im Gesicht WEIL derjenige, der die Information eingeholt hatte nicht richtig zugehört hatte.
Und so suchten wir die nähere Umgebung ab.
Man muss ja wohl kaum sagen das die Stimmung scheiße war und als die Wahrscheinlichkeit, das Lager zu finden, immer mehr sank, wurde auch die Stimmung noch schlechter.
Das hieß somit auch der Schluss dieser Aktion.
Weil es mittlerweile auch schon 6 Uhr war und wir uns außerdem schon in den Haaren hatten, gingen wir nach Hause.
Auf dem Heimweg über einen Feldweg passierte noch das Undenkbare: einer von uns sah das Lager und musste das natürlich, durch die angestauten Aggressionen, den anderen zwei vorausgehenden Jungs, lautstark mitteilen.
Wir mussten den Überfall einfach noch durchziehen!!
Nach einer halben Stunde Anschleichen und tausend psssss hockten wir im Wald, der direkt ans Lager grenzte.
Wir stellten fest: es gab keine Nachtwache aber auch kein Banner!
Aber das hielt uns hochmotivierte und aufgestachelte Jungs nicht davon ab den Überfall durchzuziehen.
Einer von uns hielt es, aus einem unergründlichen Grund, für gut auf einen Baum zu klettern. Ich hingegen schaute mir die Zelte genauer an und die anderen beiden waren schon ganz heiß und standen auf den Startblöcken.
Und dann geschah eins nach dem anderen aber das innerhalb eines Atemzuges:
Ein kleiner Junge, der vielleicht 8-10 Jahre alt war,
musste aufs Klo! Kaum nachdem er, noch halb am schlafen, aus dem Zelt kam, erstarrte er auch schon wieder, als zwei wesentlich größere und mit Sturmhauben und schwarzen Sachen bekleideten Gestalten aus dem Wald rannten und direkt auf ihn zusteuerten!
Im selben Moment als die Beiden auf den Jungen losrannten, huschte der Baumkletterer vom Baum und auch ich rannte los und steuerte aufs Küchenzelt zu.
Aus dem Augenwinkel sah ich es wie die beiden anderen Jungs knapp an dem Jungen vorbei rannten.
Der Junge war eingefroren und mit weit aufgerissenen Augen und ohne nur einen Ton raus bekommen zu haben, ging er wieder zurück ins Zelt und man hörte keinen Mucks mehr von ihm.
Die Anderen kümmerten sich um das Hinschmeißen der Zelte währenddessen ich im Küchenzelt angelangt war um mich um die Siegesbeute zu kümmern.
Ich sah aber, auf die Schnelle, nur unwichtige Dinge wie Wasser. Also packte ich Limonade, die immerhin noch besser war also nichts. Aber dann entdeckte ich eine Spur von leeren Bierflaschen, die mich direkt zu den leicht versteckten Bierkisten führten.
Ich griff zu und sprintete los. Zwischen den abgespannten und hingelegten Zelten rannte ich zu den anderen in den Wald. Von da aus kamen wir, die immer noch auf der Flucht waren, auf den Weg auf dem wir schon auf dem Hinweg gegangen waren.
Mit der Zeit beruhigten wir uns und genossen unser sehr schmackhaftes Siegesbier.
Halb acht muss es gewesen sein als wir ins Bett kamen.

Wer weiß ob wenn wir mit dem Auto gefahren wären, uns nicht verlaufen hätten oder wir noch in der Nacht angekommen wären auch so ein Erfolg gehabt hätten?

Als das Lager vorbei war, erfuhren wir aus der Zeitung, dass das Lager ohne Vorfälle und Überfälle stattfand.
Entweder hatte der Junge nichts gesagt, die fehlende Kiste Bier und die Zelte sind nicht aufgefallen, was nicht denkbar war oder diese NEUENRADER wollten es nicht zugeben das sie am Morgen mit nicht vorhandener Nachtwache überrumpelt wurden.
Wir vier auf jeden Fall haben den Kasten Bier wie eine Trophäe nach Hause getragen und werden uns dafür noch schriftlich bei den Neuenradern bedanken.

Author: Kevin G.


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